Das Fürsorgekomitee hat im Leben der Kolonisten, auch denen von Krasna, eine so bedeutende Rolle gespielt, daß die Namen der Präsidenten und der Verantwortlichen vor Ort hier genannt werden sollen.
Das Fürsorgekomitee bestand aus einem Vorsitzenden und zwei Mitgliedern.
Für das Komitee arbeiteten 1 Sekretär, 1 Kanzleivorsteher, Buchhalter und Gehilfen, Journalist (Archivar), 1 Dolmetscher, Beamte für besondere Aufträge, 1 Landmesser, 1 Arzt, 1 Veterinärarzt und dem Etat entsprechende Kanzleiangestellte.
Dem Fürsorgekomitee unterstanden die Inspektoren der Siedlungen (Kolonien).
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1871 wurde das Fürsorgekomitee aufgelöst.
Das Bindeglied zwischen Fürsorgekomitee und den Gebietsverwaltungen bildete der Inspektor, der für Bessarabien seinen Sitz in Tarutino hatte.
Soweit festgestellt werden konnte, waren in Tarutino folgende Inspektoren (auch Aufseher russisch Smotritel) tätig1):
Mendelsohn, Olofsohn, Kotowitsch, Kossowsky, Tscherkes, Lagorio, Baron von Geismar, Paternowsky, Schulz und Emanuel.
Die Inspektoren Mendelsohn und Kossowsky standen bei den Ansiedlern in keinem guten Ruf. Über die Tätigkeit dieser Kolonialbeamten berichtet Mutschall ziemlich detailliert2).
Schulzen und Beisitzer von Krasna (soweit feststellbar)
Aufgrund von Nennungen in verschiedenen alten Dokumenten von Ted Becker ermittelt:
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Jahr | Schulz (Name) | Beisitzer (Namen) |
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1814 | Math. Müller Wanderschulz Peter Becker Wanderschulz | |
1819 | Franz Bietsch (Petsch) Nikolaus Lauterbach, Nikolaus Dürk (Dirk) | |
1835 | Jakob Krams Christoph Lauterbach, Mateas Miller | |
1839 | Christoph Lauterbach Johann Baldus, Michael Bonokowsky | |
1840 | Christoph Lauterbach Johann Baldus, Michael Bonokowsky | |
1841 | Christoph Lauterbach Johann Baldus, Michael Bonokowsky | |
1842 | Christoph Lauterbach Johann Baldus, Michael Bonokowsky | |
1846 | Johannes Bachmeier Müller, G. Steiert | |
1847 | Johannes Bachmeier Müller, G. Steiert | |
1848 | Mateas Müller Söhn, Bonokowsky | |
1850 | Weber Becker, Nagel | |
1853 | Leintz Wuitschik, Habrich | |
1856 | Ternes Heinz, Ternes | |
1857 | Georg Habrich | |
1858 | Habrich Ternes, Müller | |
1863 | Söhn Riehl, Steiert | |
1864 | Söhn Jakob Küss, Müller | |
1869 | Peter Ruscheinsky Ternes, Seifert | |
1870 | Peter Ruscheinsky Ternes, Seifert | |
1871 | Peter Ruscheinsky Ternes, Seifert |
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Nach 1871, als Krasna ein Gebietsamt und damit einen eigenen Oberschulzen bekam, gab es keine Schulzen mehr. Das Dorf hatte jetzt nur noch die Verwaltungsebene der „Wolost“, darunter keine eigene Gemeindeverwaltung mehr. Diese wurde vom Oberschulzen miterledigt.
Krasna gehörte bis 1871 zum Gebietsamt Wittenberg/Alt-Posttal (s. Ziff. 4.8 Die Verwaltung).
3). <ignore>
1815 – 1839 | Widmer, Johann Jakob |
1839 – 1851 | Dölker, Johann |
1851 - 1852 | Heller, Konrad |
1852 – 1855 | Krause, Ferdinand |
1855 – 1862 | Hammel, Wilhelm |
1862 – 1865 | Weiß, Andreas |
1865 – 1867 | Gäckle, Johann |
1867 – 1869 | Weiß, Andreas |
1869 – 1871 | Kämmler, Simon |
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Während der Zugehörigkeit Krasnas zum Gebietsamt Wittenberg/Alt-Posttal hat es offensichtlich keinen Krasnaer Kolonisten als Oberschulz gegeben.
1823 – 1832 | Ey, Georg |
1832 – 1839 | Reich…. |
1839 – 1845 | Baumann, Johannes |
1845 – 1851 | Levi, Matthäus |
1851 – 1859 | Raugust, Karl |
1859 – 1871 | Laeger, Heinrich |
Ab 1871 hatte Krasna ein eigenes Gebietsamt (bis 1918). Als Oberschulzen dieses Zeitabschnittes hat Eduard Ruscheinsky ermittelt: <ignore>
Peter Ruscheinky | 1869 als Schulz gewählt, bis 1871 im Amt |
Karl Haag | 1872-1874 |
Christian Dressler | 1875-1877 |
Philipp Leinz | 1878-1880 |
Gottlieb Leinz | 1881-1883 |
Matthias Ruscheinsky | 1884-1886 |
Gottlieb Leinz | 1887-1889 |
Matthias Ruscheinsky | 1890-1892 |
Lorenz Müller | 1893-1895 |
Joseph Krams | 1896-1898 |
Anton Gedak | 1899-1901 |
Maximilian Hein | 1902-1904 |
Gottlieb Leinz4) | 1905-1910 |
Joseph Krams | 1911-1913 |
Matthias Ruscheinsky | 1914-1917 |
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Als Gemeindeschreiber5) in russischer Zeit hat Euard Ruscheinsky ermittelt: <ignore>
Engel, Vorname unbekannt |
Zerr, Vorname unbekannt |
Kaspar Gedak |
Arthur Erdmann |
Andreas Krämer |
Dürck |
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Unter rumänischer Herrschaft hatte der Primar etwa die Stellung des früheren Oberschulzen.
Die Primare der Rumänenzeit waren: <ignore>
Mattias Volk | 1918-1921 |
Peter Leinz | 1922-1925 |
Maximilian Marte | 1926-1929 |
Alexius Riehl | 1930-1933 |
Timotheus Fenrich | 1934-1937 |
Otto Schreiber | 1938 (nur 4 Monate) |
Joseph Volk Sohn von Matthias | 1938 (nur 4 Monate) |
Joseph Volk Sohn von Gabriel | 1938-1939 |
Magnus Wingenbach | 1940 |
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Tataru, Vorname unbekannt |
Pantelica, Vorname unbekannt |
Stoika,Vorname unbekannt |
Heinrich Müller |
Lewitzki, Vorname unbekannt |
Mursa, Vorname unbekannt |
Eugen Gansky |
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(soweit feststellbar)
Während früher die Gemeindeversammlung das wichtigste Entscheidungsgremium des Dorfes war, hatte diese Funktion unter rumänischer Herrschaft ein gewählter Kommunalrat. Die Wahlperiode dauerte normalerweise 8 Jahre, aber immer, wenn die Regierung in Bukarest wechselte - und das kam sehr häufig vor - fand eine Neuwahl bei den Kommunalräten statt.
Eine komplette Liste der Zusammensetzung des Gremiums über die gesamte Zeitdauer seiner Existenz konnte nicht ausfindig gemacht werden. Aus Zeitungsmeldungen sind aber einige Mitglieder des Rates bekannt.