Nachdem die russische Verfassung 1906 das Versammlungsrecht sowie Vereine kirchlicher, geselliger und bildungsfördender Art gestattete, begannen sich in den bessarabischen Dörfern erste Vereine zu etablieren (Sport, Musik, Frauen, Landwirtschaft, Politik). Aber erst in rumänischer Zeit entwickelte sich allmählich ein breiteres Vereinsleben.
Trotz aller wirtschaftlichen Belastungen wurden in den zwanziger und dreißiger Jahren in Krasna verschiedene Vereine gegründet1). Dies waren vielfach keine Vereine im heutigen Sinne, sondern eher lose Gemeinschaften und Gruppen, allenfalls vereinsähnlich. Sie hatten nicht immer den juristischen Status eines Vereins, weil eine Satzung fehlte oder die Mitgliedschaft sehr lose war.
In Krasna gab es 1940 folgende Vereine2):
Name | Gründungsjahr | Leitung |
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Marienverein | 1920 | Juliane Schilkowksi |
Kirchenchor | 1923 | Maximilian Hein (später M. Ziebart) |
Frauenverein | 1932 | |
Jugendverein | ||
Bücherei (150 Bücher) | ? | Eduard Ruscheinsky |
Saitenspielerschar | 1936 | Pfarrer Prof. Schumacher |
Bläserschar | 1938 | Pfarrer Prof. Schumacher |
Nicht ein Verein, aber eine Gruppe Interessierter führte in den letzten Jahren vor der Umsiedlung unter Pfarrer Schumacher Theaterstücke auf.
Erwähnt seien noch die traditionellen Jahrgangskameradschaften der Dorfjugend. Dies waren zwar im formellen Sinne keine Vereine, aber in der Praxis hatten sie eine vereinsähnliche Funktion.
Alle diese Gruppierungen/Einrichtungen spielten eine wichtige Rolle im kulturellen Leben der Gemeinde (s. unter Ziff. 5.3 Kultur, Sitten und Gebräuche).