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krasna:d-02-05-02

2.5.2 Neuansiedlung in Westpreußen

Die Nationalsozialisten hatten für die Bessarabiendeutschen nicht die Ansiedlung im „Altreich“ (also im eigentlichen Deutschland) vorgesehen. Vielmehr wurden dafür die Ostgebiete (den Polen entrissene Gebiete im sogenannten Warthegau und in Westpreußen) bestimmt. Dies war Teil des Nazi-Planes zur völligen Umstrukturierung und Kolonisierung der besetzten polnischen Gebiete.

Nach Abschluß ihres Einbürgerungsverfahrens wurden die im Osten anzusiedelnden Krasnaer aus ihren Umsiedlungslagern abgerufen und für kurze Zeit in Durchgangslager/ Ansiedlungslager nach Lodz (Litzmannstadt), hauptsächlich in das Lager Tuschin Wald gebracht. In diesem Lager erfolgte die Zuweisung der einzelnen Familien auf die für sie bestimmten Höfe, sonstige Formalitäten der Ansiedlung wurden erledigt.
Das Gros der Krasnaer wurde etwa zwischen Frühjahr und Herbst 1941, soweit bekannt, über neun Kreise in der Gegend von Bromberg angesiedelt, und zwar auf Höfen, die man kurz vor ihrer Ankunft polnischen Bauern abgenommen hatte.

Allen Schwierigkeiten zum Trotz verstanden es die Krasnaer Bauernfamilien, sich schnell in der neuen Umgebung einzuarbeiten und die vielfach in schlechtem Zustand vorgefundenen Höfe auszubauen.

Das Leben nach der Ansiedlung war nicht einfach: Die Männer wurden ab März 1942 nach und nach als Soldaten eingezogen und in immer stärkerem Maße auch zum Dienst in der WaffenSS gedrängt. Die Frauen mußten die Höfe in fremder Umgebung allein mit Hilfe polnischer Knechte und Mägde bearbeiten.
⇒ Einzelheiten s. unter Ziff. 8.3. Ansiedlung in Westpreußen

krasna/d-02-05-02.txt · Zuletzt geändert: 2019/04/01 09:55 von Otto Riehl Herausgeber