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Die russische Regierung siedelte im Grundsatz in jeder Kolonie nur Angehörige der gleichen Konfession an. In Krasna waren zunächst aber auch evangelische Kolonisten mit eingewandert und angesiedelt worden. Warum dies geschah, ist dem Autor nicht im einzelnen bekannt. Denkbar ist, daß es nicht genügend katholische Bewerber gegeben hat, um die vorhandenen Hofstellen zu besetzen.
1825 zogen 19 evangelisch-lutherische Familien aus Krasna in das neu gegründete und von Protestanten bewohnte Katzbach um. Dies geschah im Einvernehmen mit den katholischen Krasnaern. Hauptgrund waren die unterschiedlichen Feiertage, was zu gewissen Spannungen geführt hatte. Aber auch die Ansiedlungsbehörde hatte auf eine Trennung in konfessioneller Hinsicht gedrängt.
Die katholischen Familien halfen bei dem Umzug. Die auf die Wirtschaften (Höfe) der Wegziehenden entfallende Landmenge wurde auf die neue Gemeinde übertragen1). Die neuen Katzbacher sollen sich, so berichtet Wagner2), zusammen in einer Straße angesiedelt haben, welche deshalb von den Einwohnern Katzbachs die „katholische“ genannt wurde. Eduard Ruscheinsky schreibt in seiner Chronik der Gemeinde Krasna3): „…sie siedelten sich am unteren Ende Katzbachs an“. Nach den offiziellen Dokumenten der beteiligten Behörden (s. unten) siedelten diese Familien in Katzbach im Anschluß an die bereits bestehenden Gehöfte an der
Straße in Richtung Frere Champenoise I (Alt-Elft).
Der Vorgang in alten Dokumenten:
Im Juli 1824 stellten die Krasnaer Siedler einen Antrag an das Fürsorgekomitee, den Umzug von 19 evangelisch-lutherischen Familien von Krasna nach Katzbach zu genehmigen. Das Dokument ist erhalten nebst den Folgedokumenten4).
Diese lutherischen Familien haben den offiziellen Antrag unterschrieben: <ignore>
</ignore>
Für die katholischen Kolonisten haben unterschrieben:
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Schulz Frank, Beisitzer Karl Fein (Hein), Vertreter: Lauterbach, Peter Gart (Hart), Christov Tsihart (Christoph Ziebart), Josef Vingenbach (Wingenbach), Anton Fenrikh (Fenrich), Jakob Bogolovski, Jakob Grams (Krams), Michael Mulbradt (Milbrat). ___ Gaucher (?). </ignore>
„Zerteilung der Kol. Krasna und Ursachen derselben i. J. 1825. Unter den 133 in Krasna angesiedelten Familien befanden sich 19 evangelische Familien. Da nun sowohl die Katholiken, als auch die Protestanten ihre besonderen Feiertage und religiöse Gebräuche hatten, so entstand in den 9 Jahren des Zusammenwohnens, wenn nicht Streit und Haß, so doch manche Reibungen. Deshalb kam die Gemeinde überein, die höhere Obrigkeit zu bitten, den evangelischen Familien zu gestatten, in die damals neugegründete Kol. Katzbach zu übersiedeln, was auch 1825 genehmigt wurde.“
“Im Jahr 1825 wurden aus der römisch Katholischen Kolonie Krasna, welches Land mit dieser zusammen grenzt, 19 evangelisch Lutherische Familien wegen Religionsangelegenheiten, samt der auf diese treffenden Desjatinen Anzahl Landes, zu dieser Gemeinde übertragen.“
von Eduard Ruscheinsky5) „Unter den 133 in Krasna angesiedelten Familien befanden sich 19 evangelische Familien, die den oberen Teil des Dorfes bewohnten. Die übrigen 114 Familien waren katholisch. Da, wie bekannt, die Katholiken und Protestanten ihre verschiedenen Feiertage und religiöse Gebräuche haben, so wurde oftmals das friedliche Zusammenleben getrübt, wodurch das Aufblühen des Gemeindelebens stark beeinträchtigt wurde. Deshalb kam die Gemeinde im Jahre 1825 überein, die höhere Obrigkeit um Erlaubnis zu bitten, den evangelischen Familien zu gestatten, in die damals neugegründete Kolonie Katzbach, die 8 km westlich von Krasna entfernt liegt, zu übersiedeln, was auch erlaubt wurde. Bald darauf siedelten sie sich am unteren Ende Katzbachs an.“
von Eduard Ruscheinsky6)
„Nach Abtretung im Jahre 1825 von 19 Wirtschaften an Katzbach für die von Krasna nach Katzbach abgezogenen 19 evangelisch-lutherischen Familien verblieben der Gemeinde Krasna noch 114 Wirtschaften mit 6910 Desjatinen (1 Desjatine = 1,09 ha).“
von Arnold Winger7)
„…doch bekamen nur die 19 Familien, die im Jahre 1825 Krasna aus Glaubensgründen verließen und hier angesiedelt wurden, ihre Kronsvorschüsse: die übrigen Siedler reisten auf eigene Kosten8)“