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krasna:f-04-01-03

4.1.3 Der Obstanbau

An den Wirtschaftshof des Kolonisten schloß sich gewöhnlich ein größerer Garten an, von dem ein Teil gewöhnlich mit Kartoffeln und Gemüse bepflanzt war. Weiter nach hinten standen Obstbäume.

In den ersten Jahren nach der Ansiedlung sah das Fürsorgekomitee darauf, daß jeder Wirt Obstbäume anpflanzte. Die Setzlinge stellte die Behörde, die auch einen Baumwart beauftragte, die Behandlung und Pflege der Bäume zu überwachen. Als nach Aufhebung des Fürsorgekomitees die Aufsicht lockerer wurde und schließlich ganz aufhörte, ging es auch mit den Obstbäumen und ihrer Pflege zurück.

Wie sich aus alten Aufzeichnungen ergibt, hatten schon 1825 alle 114 Höfe Krasnas einen Obstgarten. In den Obstgärten gab es Äpfel, Birnen, Kirschen, Aprikosen, Pflaumen, um nur einige Sorten zu nennen.
Es muß aber auch gesagt werden, daß in den salzhaltigen Böden Obstbäume nicht besonders gut gediehen. Große wirtschaftliche Bedeutung errang der Obstanbau nicht. Es wurden selten sortenreine Gewächse gepflanzt. Oft mangelte es an Pflege. Die Erträge wurden zum größten Teil selbst gegessen; für den Winter konserviert, z.B. durch Trocknen oder zu Marmelade verarbeitet.

Der Frost des kalten Winters 1928/29 vernichtete in Krasna viele Obstbäume. Danach wurden sehr wenig neue Obstbäume gepflanzt mit der Begründung, daß erneute Frosteinbrüche zu erwarten seien und außerdem eine Vermarktungsmöglichkeit für Frischobst fehle. Konservenherstellung war wohl (noch) keine Option.

krasna/f-04-01-03.txt · Zuletzt geändert: 2019/04/01 09:57 von Otto Riehl Herausgeber