• 5.2.1 Der Zeitabschnitt 1814 – 1871
• 5.2.2 Der Zeitabschnitt 1871 - 1918
• 5.2.3 Der Zeitabschnitt 1918 -1940
• 5.2.4 Höhere Bildungseinrichtungen
• 5.2.5 Studium

Als die deutschen Kolonisten nach Bessarabien kamen, gab es auf dem Land in Rußland praktisch noch keine Schulen. Unter den gegebenen Umständen war es schon erstaunlich, daß die Kolonien ziemlich von Anfang an Schulen besaßen. Russische, ukrainische oder moldauische Dörfer hatten bis zum Ende des 19. Jahrhunderts oft überhaupt keine Schule.
Wenn auch das Unterrichtsniveau der Kolonistenschule¹⁾) nach heutigen Maßstäben nicht sonderlich hoch war, wurde zumindest eines erreicht: es gab praktisch keine Analphabeten.
Die Deutschen in Rußland hatten einen deutlich höheren Bildungsstand als die um sie herum wohnenden anderen Nationalitäten. Während im übrigen Rußland 1897 noch 78% der Bevölkerung aus Analphabeten bestanden, konnte in den deutschen Gemeinden fast jeder deutsch lesen und schreiben.

In Bessarabien war das Schulwesen insgesamt sicher etwas komplizierter als hier dargestellt. Aber für Krasna bestand die Schule nur in der einfachen Form der Dorfschule. Schließlich ist zu berücksichtigen, daß die Schule in den ersten 50 Jahren polnischen Priestern unterstand, die selbst kein Deutsch konnten. Da war es schon ein Gewinn, daß man überhaupt eine Schule besaß.

Von Beginn der Kolonisation im Jahre 1814 bis zur Revolution von 1917 bestand ein sehr enges Verhältnis zwischen Kirche und Schule. Ab 1881 begann die Russifizierung des Schulwesens. Während der rumänischen Verwaltung (1918-1940) war die deutsche Schule noch stärker gefährdet.
In der russischen Zeit wurden Mädchen und Jungen gemeinsam, in rumänischer Zeit getrennt unterrichtet.

⇒ Zu Krasnaer Schulgebäuden s. Ziff. 3.1 Das Dorf Krasna, seine Lage und sein Aussehen.
⇒ Zu Krasnaer Lehrern s. Ziff. 7.10 Lehrer in Krasna.